Urban INDEX Institut | Im Zentrum wohnen: ALLEIN!
Unser Denken und Handeln ist auf Stadtqualität ausgerichtet. Der Maßstab ist das Stadtquartier: es ist die Brücke zwischen Standort und Stadt, Lage und Gegend, Investment und Gemeinwohl. Mit der von uns entwickelten Methodik der Indikatoren basierten Beratung, Planung und Gestaltung finden wir zukunftssichere Antworten auf die Fragen aktueller Projekt- und Stadtentwicklung. Ein Beirat hervorragender Persönlichkeiten, u.a. Wolfgang Christ und Thomas Sieverts, unterstützt uns dabei mit kritischer Sympathie.
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Im Zentrum wohnen: ALLEIN!

„Im Zentrum: Wohnen“ lautet die Überschrift über dem diesjährigen Symposium des Internationalen Städteforums in Graz. Es gilt dem Versuch, der Stadt als „Ort des Wohnens“, des „Zu Hause seins“ im wörtlichen Sinn, nach zu gehen. Dabei wird die Veranstaltung gleichermaßen auf die historisch gewachsenen Zentren eingehen, wie auf die urbanen Zonen, die als „Wachstumsgebiete“ der Stadt verdichtet werden.

Vortrag: Prof. Wolfgang Christ | Veranstaltung: Symposium des Internationalen Städteforum Graz  12.-14.07.2014

Auf dem diesjährigen Symposium des ISG Graz steht also nicht das Thema der allgemeinen Verstädterung im Vordergrund – der Großteil der europäischen Bevölkerung lebt bereits in urbanisierten Zonen – sondern die Untersuchung der zentralen Bereiche der Stadt. Wer wohnt dort, welche Bedingungen bieten sich für Menschen, die in Zentren wohnen – wollen oder müssen? Fordert das Leben im Zentrum eine spezifische Lebensart, einen speziellen Nutzerkreis, oder bieten vice versa historische und neue Zentren genügend Potenzial, um auf geänderte Lebensweisen strukturell zu reagieren? Sind die Zentren überlastet, überfrachtet und daher als Wohnsitz zunehmend ungeeignet? Oder ist der Planer-Traum von der idealen urbanen Durchmischung doch auf dem Boden der Realität gelandet?

Prof. Wolfgang Christ: Im Zentrum wohnen: ALLEIN!
Thesen zur Zukunft von Haus, Straße und Quartier

Wolfgang Christ: Die »Urban Renaissance« oder »Renaissance der Mitte« wird vor allem von der Re-Orientierung des Wohnens auf urbane Standorte geprägt, die ihren Bewohnern eine »Stadt der kurzen Wege« versprechen. Erfolgsgeschichten wie in Manchester, Leipzig und sogar Los Angeles mit einem Zugewinn an Einwohnern von 20.000 bis mehr als 35.000 in den letzten 15 bis 20 Jahren stützen eindrucksvoll die These von der Abkehr vom Modell Suburbia.

Doch dieser begrüßenswerte Prozess einer Re-Urbanisierung des Wohnens geht einher mit zwei konterkarierenden Entwicklungen, die noch kaum Beachtung finden. Erstens: der Funktionsverlust der Straße als Orientierungs-, Erschließungs- und Identifikationsmedium für das städtische Wohnen, indem z.B. das Erdgeschoss ‚blind’ bleibt, die Zugänge auf rückwärtiger Seite angeordnet werden, Wohntürme  »Vertical Suburbia« mitten ins Zentrum bringen oder Wohnblöcke sich de facto als »Gated Community« etablieren. Zweitens: das Verschwinden der Antipoden des privaten Wohnens, der offen zugänglichen, gebauten ‚Innenräume der Gesellschaft’ wie z.B. Bahnhofshallen, Postämter, Kirchen, Kino-Fest- und Tanzsäle etc. infolge von Privatisierung, Umnutzung oder Abriss.

Wir finden diese De-Urbanisierungsphänomene mittlerweile in nahezu jeder Stadt. Die Transformation der identitätsprägenden Eigenschaften der Europäischen Stadt ist in vollem Gang. Der Immobilienmarkt propagiert die Wohn-Form der isolierten Existenz ‚mittendrin’ offensiv als geradezu ideale Mischung aus dem gewohnten und liebgewonnenen Komfort des suburbanen Lebensstils mit dem heute so attraktiven ‚Urban Lifestyle’.

 

 
Veranstaltungsdetails

Titel: „Im Zentrum: Wohnen“/ 5. Internationales Symposium des Städteforum Graz
Wann: 12. – 14. Juni 2014
Wo: Graz, Heimatsaal des Universalmuseums Joanneum


Referentinnen und Referenten:

  • Wojciech Czaja (Dipl.-Ing.), Architekturpublizist u. Journalist
  • Prof. Wolfgang Christ; Urban INDEX Institut Darmstadt
  • Prof. Dr. Jens Dangschat; Institut f. Soziologie der TU-Wien
  • Prof. Jörn Walter; Oberbaudirektor Hamburg
  • Verena Mörkl (Arch.in Dipl.-Ing.in); Superblock, Wien
  • Renate Presslein-Lehle; Baurätin Ingolstadt
  • Eduard Müller; Vorsitzender v. ICOMOS Schweiz
  • Siegfried Schrittwieser; Landesrat Land Steiermark
  • Dipl.-Ing. Mag. Bertram Werle; Stadtbaudirektor und Welterbebeauftragter der Stadt Graz
  • Arch. Dipl.-Ing. Daniel Fügenschuh; Architekturbüro Fügenschuh, Tirol
  • Mag.a Daniela Freitag und Dipl.-Ing. Christan Probst; Welterbestelle Stadt Graz