Wolfgang Christ hat an der Technischen Hochschule Darmstadt Architektur studiert. Anschließend drei Jahre Philosophie bei Prof. Dr. Gernot Böhme. Von 1983 bis 1988 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Thomas Sieverts an der Fachgruppe Stadt. 1994 Berufung zum Professor für Entwerfen und Städtebau 1 nach Weimar an die Hochschule für Architektur und Bauwesen, seit 1995 Bauhaus-Universität. Dort ist er 1999 Mitgründer des postgradualen Studiengangs Europäische Urbanistik und von 2006 bis 2008 Direktor des gleichnamigen Instituts. 2008 Gründung der Urban INDEX Institut GmbH in Darmstadt. Von 2001 bis 2012 ist er Dozent für Stadtplanung an der International Real Estate Business School (IREBS). 2013 Pensionierung auf eigenen Wunsch.
Wolfgang Christ arbeitet in enger Verzahnung von Praxis und Forschung seit 1980 an den Schnittstellen von Stadt- und Regionalentwicklung, Architektur und Städtebau, Medien und Raum, Urbanität und Konsumkultur. In zahlreichen Vorträgen, wissenschaftlichen Aufsätzen und Essays behandelt er den Strukturwandel des Raumes im Zeitalter der Digitalisierung. Ein Leitmotiv seiner Arbeit sind die vielfältigen historischen und aktuellen Bezüge zwischen europäischer und amerikanischer Stadt.
Die Baukultur des Alltags ist im Fokus der Arbeit von Wolfgang Christ. Projekte mit Modellcharakter sind u.a.: Umweltbahnhof Rheinland-Pfalz (1995); Regionalpark Rhein-Main (1994); Strategisches Konzept für die IBA Fürst-Pückler-Land (2000); Neue Nordstadt Ladenburg (2014); Wesertorquartier Minden (2013); Urbane Mitte Pankow (2017). Die begehbaren Großskulpturen Tetraeder (Bottrop) und Seebrücke mit Pegelturm (Bitterfeld) sind heute populäre Ikonen des Strukturwandels ihrer Region. Wolfgang Christ ist Initiator der Leipziger Erklärung zur Zukunft von Stadt und Center (1999) sowie der Re-Street-Declaration, Los Angeles (2013). Er ist Mitautor des Memorandum für eine Nationale Stadtentwicklungspolitik (2007).
Wolfgang Christ ist Autor, Mitautor, Herausgeber und Mitherausgeber zahlreicher Bücher, u.a.: MEDIASTADT – Aspekte der Medialisierung von Raum und Zeit in der Stadt (1988); Planungshandbuch Umweltbahnhof Rheinland-Pfalz (1997); Städtebauliche und ökologische Qualitäten autofreier und autoarmer Stadtquartiere (2001); Shopping-Center-Stadt (2003, 2005, 2007); Jahrbücher der Modellprojekte (2000 bis 2007); Bilder einer Zwischenstadt – Ikonografie und Szenografie eines Urbanisierungsprozesses (2005); Acces for All – Zugänge zur gebauten Umwelt, dt,/engl. (2009); Stadt-Center – Ein neues Handelsformat für die urbane Mitte (2013).
Auszeichnungen würdigen seine Arbeit (stets im Team),u.a.: 2001 EDRA/Places-Award (USA) und 2006: Sonderpreis Deutscher Städtebaupreis, Schindler-Award und BMW-Award für Interkulturelles Lernen. Wolfgang Christ ist Gutachter, Beirat und Mitglied in Kommissionen, ua. Planwerk Olympia 2012 der Stadt Leipzig; Expo 2000 Sachsen-Anhalt; IBA Fürst-Pückler-Land; Industriekultur Saar; Gremium Architektur des Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI. e.V (1996-2012); Real Estate & Shopping Association (R.E.S.A.); 2013-2016 Kuratorium Wissenschaft in Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e.V.(B.A.U.M.). Wolfgang Christ ist der Initiator und 2015 Mitgründer des ersten deutschen universitären Wissensnetzwerks für Stadt und Handel e.V (WSH).
Wolfgang Christ ist verheiratet und lebt in Heidelberg.
Eine Region wird geprägt von den Menschen, die dort leben. Die Bergstraße ist reich an „besonderen“ und bemerkenswerten Menschen, die prägend und einzigartig in ihrem Tun sind.